Chronik:
um 1515 | erbaut von Veitjakob Tänzl. |
ab 1552 | im Besitz der Katzbeck, Stauber. |
Ende 17. Jahrhundertt. | im Besitz der Grafen Tannenberg. |
zwischen 1700-1705 | Grundlegender Umbau im Stil des Hochbarock unter Verwendung der alten Mauern im Stil der Innsbrucker Stadtpalais mit Rustikaportal, von zwei Säulen getragenem Balkon und zwei rechteckigen Erkern. |
nach Brand von 1809 | viergeschoßiger Mauerbau, die Fensterumrahmungen klassizistisch erneuert. |
1846 | durch Heirat an die Familie Enzenberg. |
Dez. 1944 | schwere Schäden durch Bombardierung. Waldmannsaal wird total zerstört; im Luftschutzkeller sind etliche Tote zu beklagen. |
1966 – 1968 | Wiederaufbau (heute Franz-Josef-Str. 27a |
seit 2000 | im Eigentum der Albrecht Enzenberg Familienprivatstiftung |
Geschichte:
Der Kern dieses mächtigen Gebäudekomplexes gegenüber der Pfarrkirche wurde vom Bergherrn Veit Tänzl um 1515 erbaut. Ein besondere Privileg stellt der Bogengang zur Westempore der Pfarrkirche dar, der den Bewohnern des Hauses ermöglichte, geschützt vor allen Unannehmlichkeiten in die Kirche zu gelangen und dem Gottesdienst beizuwohnen.
Zwischen 1700 und 1705 wurde das Haus von Freiherr Josef von Tannenberg unter Einbeziehung des alten Baukerns zu einem Adelspalais im Stil der Innsbrucker Stadtpalais des Hochbarock grundlegend um- und ausgebaut. Der Große Brand von 1809 hinterließ auch an diesem Gebäude seine Spuren und so wurden die Fensterumrahmungen klassizistisch erneuert. Die schwersten Schäden waren aber im Dezember 1944 zu beklagen. Ein Teil des Palais wurde durch Bomben so schwer beschädigt, dass der von Kaspar Waldmann gestaltete Festsaal mit den Gigantenfresken (Gigantensturz an der Decke und antike Gestalten an den Wänden) nicht mehr restauriert werden konnte. Bedauernswerter Weise kamen bei diesem Bombardment im Luftschutzkeller, der unter diesem Gebäudetrakt lag auch etliche Schwazer um ihr Leben.
Bei einem geführten Stadtrundgang können sie nicht nur den Treppenaufgang mit den Statuen Diana und Apoll vom Hofbildhauer Ingenuin Lechleitner (um 1710) bewundern sondern auch einen Blick in den impossanten (leider nicht mehr aktiven) Weinkeller mit sehenswert großen Fässern werfen.
Quellen:
Stadtarchiv Schwaz; Stadtmarketing Schwaz; Tiroler Landesarchiv; tirisdienst Kunstkataster; Tiroler Heimatblätter;
Bilder:
Karte: