Chronik:
Mitte 15. Jahrhundert | als Gewerkenansitz erbaut |
im 18. u. 19 Jahrhundertt. | Gasthof zum Elephant |
1810 | Verkauf an Gräfin Trautmannsdorf durch Graf Tannenberg |
1843 | Hauskapelle wird zu einem Wohnraum umgebaut |
Geschichte:
Bei diesem Gebäude handelt es sich um ein Gewerkenhaus aus der Zeit Mitte des 15. Jahrhunderts. Auffallend ist das spitzbogige Portal und die breite Tordurchfahrt dessen Boden mit Holzwürfeln befestigt ist. Über dem Scheitelpunkt ist eine Erzstufe als Zeichen für den historischen Zusammenhang des Gebäudes mit dem Silberabbau eingemauert. Die Inschrift am linken Erker besagt, dass Maria Theresia dem Blauen Haus 1743 das Gastgerechtsame (= Berechtigung Gäste zu beherbergen und zu bewirten) verliehen hat. Diese Tratition wurde im 18. und 19. Jahrhundert unter dem Namen „Gasthaus zum Elefanten“ fortgeführt.
Der Zugang zum einstigen Gastbetrieb und den Zimmern befand sich auf der linken Seite, wo eine Darstellung von Alois Norer die Stadtpfarrkirche sowie die östliche Häuserfront der Straße mit einem Fuhrwerk zeigt. Künstlerische Freiheit zeigt er bei der Darstellung des Schwazer Stadtwappens mit Schlägel und Eisen, oder hat er Inspiration beim Merian´schen Kupferstich der Silberstadt gesucht und gefunden?
Die Straßenfront zeigt noch das Schild mit einem Elefanten mit dem Monogramm AG in der Satteldecke und auf die Firma des Arthur Graf hinweisen soll, der in diesem Haus einen Handel mit Teppichen führte. Für Kunst- und Geschichteinteressierte rentiert sich auch ein Blick in den Hof des Stadthauses mit den für diesen Baustil typischen Arkadengängen. Im anschließenden Hofbereich finden sich Wappensteine und schmiedeiserne Türen.
Das Wappen aus 1494 ist ein Hinweis auf die einstige Zugehörigkeit von Schwaz zur Diözese Brixen. Hier befanden sich einst auch die Stallungen und Unterstände für die Fuhrwerke und Kutschen. Sehenswert ist ein Fresko des Schwazer Künstlers Fred Hochschwarzer (1914-1990), das den Besuch Kaiser Maximilians I. in Schwaz im Jahre 1493 zeigt. Ein Hinweis auf die sich ständig in Geldnöten befindenden Habsburger?
Bilder:
Karte: